Auch in der laufenden Almsaison gab es wieder Verletzte, nachdem ein Hund eine Rinderherde aufschreckte.

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Umgang mit Weidevieh als der Teil der Hundehalter-Sachkunde?

Mit der im Vorjahr beschlossenen Novelle des Tierschutzgesetzes wird für Neueinsteiger in die Hundehaltung ab 2026 ein Sachkundenachweis Pflicht. Der Bauernbund will darin auch den Umgang mit Weidetieren auf Almen verankert wissen.

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Im Juli 2024 wurde eine umfassende Novelle des Tierschutzgesetzes beschlossen. Diese sieht erstmals auch eine bundesweit einheitliche Verpflichtung zur Weiterbildung für private Hundehalter vor. Konkret müssen Personen, die ab 1. Juli 2026 einen Hund erwerben und als Halter in der Heimtierdatenbank gelistet sind, vier Stunden theoretische Ausbildung nachweisen. Zusätzlich sind binnen eines Jahres zwei Stunden Praxiskurs zu absolvieren. Bisher auf Landesebene erforderliche Kurse (etwa der NÖ Hundepass oder Sachkundekurs in Oberösterreich) werden angerechnet, ersetzen diese jedoch nicht.

Strasser: „Der Sachkundenachweis bietet die Chance, hier von Anfang an Bewusstsein zu schaffen.“

Umgang mit Weidevieh als der Teil der Hundehalter-Sachkunde?

Der Österreichische Bauernbund fordert nun, dass das richtige Verhalten auf Almen und im Umgang mit Weidetieren verpflichtend Teil der Ausbildung wird. Bekanntlich kommt es immer wieder zu brenzligen Situationen und Unfällen beim Zusammentreffen von Wanderern mit Hunden und Rindern. „Unsere Almen sind kein Streichelzoo. Wer mit einem Hund unterwegs ist, muss wissen, wie sich Weidetiere verhalten und wie man sich selbst richtig verhält. Der Sachkundenachweis bietet die Chance, hier von Anfang an Bewusstsein zu schaffen“, betont Bauernbund-Präsident Georg Strasser.

Haftungsfragen, Tierverhalten, Leinenpflicht

Geht es nach dem Bauernbund, sollen Inhalte zu Leinenpflicht, Tierverhalten, gesetzlicher Haftung und Notfallmaßnahmen künftig fixer Bestandteil der Kurse sein. Unterstützung erhält Strasser auch aus jenen Bundesländern, wo Almwirtschaft eine wesentliche Rolle spielt, etwa aus Kärnten. Der dortige Bauernbund-Obmann und LK-Präsident Siegfried Huber erklärt: „Unsere Bauernfamilien tragen die Verantwortung für das Vieh und sie erwarten zurecht, dass Touristen und Hundehalter durch entsprechende Rücksichtnahme ihren Teil dazu beitragen.“

Häufig käme es zu Konfrontationen zwischen Hund und Vieh, weil Hundebesitzer die Gefahrenlage falsch einschätzen würden, ergänzt er. Nun wäre der richtige Zeitpunkt gekommen, um hier mit „praxisrelevanten Inhalten“ in den Kursen gegenzusteuern. Man fordere nicht weniger als klare Vorgaben im Sinne der Sicherheit, heißt es. „Wer als Hundehalter Verantwortung übernimmt, soll auch wissen, worauf es ankommt“, so die Bauernbündler.

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