Typisches Landschaftsbild nicht nur im Mostviertel: Hochstammbäume prägen die Kulturlandschaft und sind ein Hort der Artenvielfalt.

Pflanzen für die Streuobstkultur

Most, Saft, Edelbrände und vieles mehr: Die Liste an bäuerlichen Erzeugnissen aus Streuobstwiesen lässt sich beinahe endlos fortsetzen. Ganz nebenbei prägen die Obstbäume das Landschaftsbild und gelten als Hotspot der Biodiversität. Damit das noch lange so bleibt, unterstützt das Land seit 2015 alljährlich mit einer Pflanzaktion.

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Die niederösterreichische Obstbaumpflanzaktion feiert zehnjähriges Bestehen: Mehr als 30.000 hochstämmige Obstbäume wurden seit 2015 hierzulande gesetzt. Die Landesregierung schießt dazu Fördermittel aus dem Landschaftsfonds zu. LH-Stv. Stephan Pernkopf betonte bei einer Pressekonferenz in Loitsbach: „Wer Bäume pflanzt, denkt an morgen.“

Vielfalt mit Mehrwert

Mitgetragen wird die Aktion von sechs LEADER-Regionen, darunter Mostviertel-Mitte und Kamptal. Gemeinsam mit Landwirten und Gemeinden wird so wertvoller Lebensraum für Insekten, Vögel und Wildtiere erhalten oder neu geschaffen. Streuobstwiesen verbinden naturnahen Obstanbau mit ökologischer Vielfalt. Hochstämme – oft alte, robuste Sorten – stehen locker auf meist extensiv bewirtschafteten Wiesen. Sie bieten Lebensraum, verbessern das Mikroklima, binden CO2 und schützen Böden vor Erosion.
Ihr Erhalt erfordert Pflege: regelmäßiger Schnitt, Mahd der Flächen und gezielte Nachpflanzung. Je nach Obstart und Unternutzung benötigen Hochstämme 80 bis 120 Quadratmeter Platz – entscheidend für Pflege und spätere Unternutzung. Auch hier unterstützen die Projektträger (allen voran die LEADER-Region Moststraße) durch Wissensvermittlung. Gut 3.300 Interessierte haben seit 2013 an Kursen zur Obstbaumpflege teilgenommen.

ÖPUL-Förderung sollte als Anreiz gesehen werden

Für den Streuobstbau spricht auch die Bezuschussung in der laufenden ÖPUL-Periode. Hoch- oder Halbstammbäume lösen, versehen mit dem Code SO, einen Prämienzuschlag von 13 Euro pro Baum und Jahr aus. Damit erhalten Bauern für großkronige Apfel-, Birn-, Elsbeer- oder Steinobstbäume um 4 Euro mehr als für andere Punktelemente. Maximal dürfen 80 Bäume pro Hektar beantragt werden. Zusätzliche Förderungen gibt es bei Beantragung als Biodiversitätsfläche.

Maria Haider, Projektleiterin für die Obstbaumpflanzaktion, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Gerlinde Handlechner, Leiterin von vielen Obstbaumschnittkursen

Pflanzen für die Streuobstkultur

Bestellungen sind bis Oktober möglich

Bis ein solcher Baum auf den eigenen Flächen steht, vergehen allerdings Jahre. Daher appelliert Georg Trimmel, Geschäftsführer der LEADER-Region Moststraße: „Machen Sie mit bei der diesjährigen Obstbaumpflanzaktion.“ Bestellungen für die Abholtermine im Herbst seien online bereits möglich. Die Frist endet am 5. Oktober. Jeder Baum wird im Paket verkauft. Pflock, Juteband, Wühlmausgitter und Wildverbissschutz sind inklusive. Statt 90 bis 100 Euro pro Baumset werden gefördert nur 35 bis 43 Euro fällig.
Den Organisatoren zufolge bekommt man dafür viel geboten: Die Kombination aus ökologischer Wirkung, wirtschaftlicher Nutzung und öffentlicher Förderung macht Streuobstwiesen zu einem Erfolgsmodell für die nachhaltige Landwirtschaft. Sie sichern nicht nur regionale Obstversorgung, sondern leisten einen aktiven Beitrag zum Arten- und Klimaschutz. „Mit Wurzeln in der Vergangenheit und Blick auf die nächste Generation.“

obstbaumpflanzaktion.at

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