Der Gang zum Hollerbusch lohnt sich schon allein wegen des intensiven Duftes.

Ein Hollerstrauch sorgt für doppelte Freude

Es ist der Duft des Frühsommers, den die Holunderblüten jetzt noch intensiv verströmen. Der Strauch zählt zu den ältesten Heilpflanzen und erfreut auch im Herbst noch einmal mit seinen Beeren.

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Ein Hollerstrauch sorgt für doppelte Freude

Weltweit betrachtet gibt es etwa 20 Arten und unzählige Sorten von Holunder. Eine der bekanntesten und auch häufigsten in Mitteleuropa ist der Schwarze Holunder, der hierzulande einfach als „Holler“ bezeichnet wird. Wer vom „Fliederbeerbusch“ oder auch vom „Holder“ spricht, meint dasselbe – und kommt wahrscheinlich aus Norddeutschland oder der Schweiz.

Vielseitiger Einsatz von Blüten – und später auch Beeren

Wer die intensiv duftenden Blüten pflücken und verarbeiten will, tut das am besten zur Mittagszeit und bei Sonnenschein, dann gibt es auch das meiste Aroma. Daraus zubereiten lassen sich etwa gebackene Hollerblüten, Hollersaft oder Hollergelee. Man kann die Blüten aber auch nur trocknen und für einen Erkältungstee im Winter aufheben, da diesem eine leicht fiebersenkende und schweißtreibende Wirkung nachgesagt wird. Dabei stets ein sauberes Tuch unterlegen, um den wertvollen Blütenstaub nicht zu verlieren. Zu Salben verarbeitet werden die Holunderblüten – auch Dolden genannt – zur Wohltat bei rauer Haut, Insektenstichen oder kleinen Schürfwunden.

Im Herbst sind es dann die dunklen Beeren, die ebenso vielseitig zu nützen sind. Aber Achtung: Obwohl sie appetitlich aussehen, dürfen sie nicht roh verzehrt werden, sonst lösen sie aufgrund ihrer leicht giftigen Wirkung Übelkeit und Erbrechen aus. Erst nachdem sie auf mehr als 80 Grad Celsius erhitzt worden sind, kann man sich kulinarisch an ihnen erfreuen und wiederum Saft, Gelee, Marmelade oder auch Likör daraus herstellen. Der schwarzviolette Saft der Beeren ist allerdings sehr hartnäckig – die Lebensmittelindustrie hat ihn daher auch längst als Farbstoff entdeckt.

Vom botanischen Aspekt her ist der Hollerbusch relativ anspruchslos. Häufig zu finden ist der Strauch in der Nähe von Bauernhäusern und Bauerngärten. Einst sprach man ihm sogar zu, dass er vor bösen Geistern und Blitzeinschlägen zu schützen vermag, weshalb er häufig an einer Ecke eines Hauses oder Scheune gesetzt wurde. Nicht umsonst hieß es früher auch, dass man den Hut ziehen soll, wenn man an einer Hollerstaude vorbeikommt.

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