Bergwald mit Windwurf

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Beihilfen für sorgengeplagte Waldbauern

Windwürfe und Borkenkäfer ließen den Schadholzanfall in Kärntner Wäldern im Vorjahr nahezu explodieren. Um dennoch den Umbau zu klimafitten Beständen zu meistern und die Funktionen des Schutzwaldes zu erhalten, stellt die Bundesregierung umfangreiche Geldmittel zur Verfügung.

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Bei den verheerenden Sturmereignissen im September kam Kärnten relativ glimpflich davon. Schadholzaufarbeitung ist unter den heimischen Waldbauern dennoch omnipräsent, wie ein Blick in die Holzeinschlagsmeldung 2023 zeigt. Das Land- und Forstwirtschaftsministerium wies darin bundesweit sinkende Holzerntemengen aus. Kärnten hingegen brach aufgrund der zahlreichen Sommerstürme alle bisherigen Rekorde: 3,2 Mio. Erntefestmeter Holz wurden hierzulande geerntet, 70 Prozent davon waren Schadholz.

Oberkärnten als Borkenkäfer-Hotspot

So fielen etwa im Bezirk Völkermarkt nach dem Sturm im Juli 300.000 Festmeter Holz durch Windwurf an. Das meiste Schadholz ging jedoch auf das Konto des Borkenkäfers. Laut Angaben der Landesregierung summierte sich demnach der Anfall von Käferholz auf rund 850.000 Festmeter. Hotspot war dabei erneut Oberkärnten und insbesondere der Bezirk Spittal an der Drau, wo 470.210 Festmeter dem Buchdrucker zum Opfer fielen. Zum Vergleich: Vor 20 Jahren wurden landesweit noch 200.000 Vorratsfestmeter Käferholz geschlagen. Und dem Vernehmen nach sei in Oberkärnten auch für heuer keine Besserung in Sicht. Davon weiß auch der Lesachtaler NationalratsabgeordneteGabriel Obernosterer(ÖVP) zu berichten: „Waldbauern berichten mir von Südhängen, auf denen heute kein gesunder Baum mehr steht.“

Lokalaugenschein in Oberkärnten: N. Totschnig, G. Obernosterer.

Beihilfen für sorgengeplagte Waldbauern

Bei einem Lokalaugenschein in Spittal machte sich der Vorsitzende des Budgetausschusses im Parlament gemeinsam mit ForstministerNorbert Totschnigein Bild. „Wir stehen vor großen Herausforderungen in der Forstwirtschaft“, sah sich der Minister vor Ort einmal mehr bestätigt. Um die Wirkungen des (Schutz-)Waldes für die Zukunft sichern zu können, sei eine aktive, nachhaltige Waldbewirtschaftung essenziell. Für Totschnig zählen dazu der Wiederaufbau des Schutz- und Nutzwaldes, die Aufforstung mit klimaangepassten Baumarten wie Lärchen, Tannen oder Bergahorn sowie Pflegemaßnahmen zur Stabilisierung des Waldbestandes. „All das kostet natürlich viel Zeit und Geld“, ergänzte Obernosterer.

8,6 Mio. Euro für Kärnten

Umso wichtiger sei hier die Unterstützung der Bundesregierung mit Mitteln des Waldfonds, aus der Ländlichen Entwicklung und aus dem Katastrophenfonds. Ersterer wurde heuer nochmals um 100 Millionen Euro aufgestockt. „Im Bezirk Spittal an der Drau kommen rund 3,6 Millionen Euro aus dem Waldfonds zum Einsatz“, so Totschnig. 1,4 Millionen Euro wurden bereits an betroffene Bäuerinnen und Bauern ausbezahlt. Auch der nicht minder betroffene Bezirk Hermagor und insbesondere das Lesachtal erhielten Unterstützung. Kärntenweit stehen insgesamt 8,6 Millionen Euro zur Verfügung. Die Beihilfen seien für Wiederaufforstung, Pflegemaßnahmen nach Schadereignissen sowie Forstschutz reserviert.

Dort, wo Objektschutzwälder ihre Funktion nach Schadereignissen nicht mehr erfüllen, wird mit Mitteln aus dem Katastrophenfonds und mit Flächenwirtschaftlichen Projekten der Wildbach- und Lawinenverbauung nachgeholfen. „2023 wurden im Bezirk Spittal 8,5 Millionen Euro in Schutzinfrastruktur investiert“, so Totschnig. Obernosterer: „Auch aus der Ländlichen Entwicklung fließt Geld von Wien in unser Bundesland.“ In der aktuellen Periode betrug das zugeteilte Budget 45,2 Millionen Euro. Davon seien 90 Prozent bereits zweckgewidmet.

www.waldfonds.at

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