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Bei 24-Stunden-Hilfen gibt es bereits Engpässe

Angehörige von Menschen, die rund um die Uhr betreuut und gepflegt werden müssen, bangen angesichts der Corona-Krise um Unterstützung. Ein Maßnahmenpaket des Landes soll dafür sorgen, dass daraus keine zusätzliche Pflege-Krise entsteht.

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Bei 24-Stunden-Hilfen gibt es bereits Engpässe

Einreisebeschränkungen und Quarantänemaßnahmen führen dazu, dass auch hierzulande die 24-Stunden-Betreuung von Menschen problematisch wird. Schließlich kommt der Großteil der Pflegerinnen, die in Oberösterreich in dieser Betreuungsform tätig sind, aus der Slowakei und aus Rumänien. Deren wie sonst übliche Heimreise und Wiederkehr zum Turnus-Wechsel ist in Corona-Zeiten mit vielen Fragezeichen behaftet.

Unterstützungsbedarf in den kommenden Wochen

Mit Hilfe einer kürzlich eingerichteten Telefon-Hotline wurde nun das Ausmaß der drohenden personellen Engpässe erhoben. Landeshauptmann Thomas Stelzer informierte dazu in einer Video-Pressekonferenz. „Bei etwa 100 Personen besteht ein akuter Bedarf an Unterstützung, bei weiteren 500 Personen wird in den nächsten zwei bis vier Wochen ein Unterstützungsbedarf gegeben sein“, berichtete Stelzer am vergangenen Freitag. Es werde alles dafür getan, dass jene Menschen, die eine 24-Stunden-Betreuung brauchen, diese auch weiterhin gesichert bekommen, betonte der Landeshauptmann. Stelzer schloss dafür auch „außergewöhnliche Schritte“ nicht aus: „Wenn es nötig sein sollte, werden auch wir Pflegerinnen aus anderen Ländern einfliegen oder uns an solchen Aktionen beteiligen.“ So einen Schritt hat das Land Niederösterreich in der Vorwoche bereits gesetzt.

Derzeit wird aber daran gearbeitet, den akuten Bedarf durch mobile Dienste zu decken. 800 Fachkräfte aus der mobilen Pflege – viele können ihre gewohnten Dienste momentan nicht verrichten – könnten einspringen, dazu sei ein weiterer „Personalpool“ von etwa 200 Kräften (Zivildiener, Freiwillige, Praktikanten) aufgebaut worden. Wenn das nicht reicht, könnten auch in Betreuungseinrichtungen Plätze angeboten werden. Die finanzielle Grundlage dafür stellt der 100-Millionen-Euro Sonderfonds des Bundes dar, aus dem für Oberösterreich 16,7 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Ebenfalls aus diesem Topf kommt eine Extra-Prämie in der Höhe von 500 Euro für alle Pflegerinnen, die ihren Einsatz um vier Wochen verlängern und auf eine zwischenzeitliche Heimreise verzichten.

Keine vermehrten Kosten durch Ersatz-Dienstleistungen

Eine 24-Stunden-Betreuung nehmen in Oberösterreich etwa 5000 Menschen in Anspruch, 3700 beziehen dafür eine Förderung. Gerade im bäuerlichen Bereich werden viele Menschen zu Hause gepflegt. Ziel des Maßnahmenpaketes zur Sicherung der 24-Stunden-Betreuung in Oberösterreich sei auf jeden Fall, dass zu Pflegende auch weiterhin zu Hause bleiben und dort betreut und gepflegt werden können. Die Kosten, die ihnen durch Ersatz-Dienstleistungen entstehen, dürfen die Kosten ihrer üblichen 24-Stunden-Betreuung nicht übersteigen.

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