Johannes und Katharina sind seit 2013 Erwerbsimker.

Zehn Millionen Mitarbeiter sorgen für süßes Geschäft

Hinweis: Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten System in das Archiv übernommen. Es können Übertragungsfehler oder Abweichungen auftreten. Wir bitten um Verständnis.

“Die Freude an der Honigproduktion habe ich von meinem Großvater geerbt.” – Johannes Wieser

Zehn Millionen Bienen an 20 unterschiedlichen Standorten gehören zur Imkerei Wieser.

Ab Hof, an regionalen Verkaufsstellen und bei Spar ist der Honig erhältlich.

Das Abfüllen des Honigs erfordert viel Geduld und Feingefühl.

Zehn Millionen Mitarbeiter sorgen für süßes Geschäft

Die Steiermark ist jenes Bundesland, das am meisten Waldhonig produziert.
Die Imker Johannes und Katharina Wieser aus Frohnleiten sind mit der
heurigen Tracht zufrieden, haben allerdings auch Sorgen.Als weichender Hoferbe wollte sich Johannes Wieser aus der steirischen Stadtgemeinde Frohnleiten nicht von der Landwirtschaft abwenden und fand in der Imkerei seine Bestimmung.
„Mein Bruder hat den elterlichen Milchviehbetrieb mit angeschlossener Forstwirtschaft übernommen. Zudem bewirtschaftet meine Schwägerin auch die zum Bauernhof gehörige Alm mit der Schutzhütte“, beginnt er zu erzählen.Betriebsareal gekauftDie Leidenschaft für Bienen wurde Wieser in die Wiege gelegt: „Die Freude an der Honigproduktion habe ich von meinem Großvater geerbt. Er hatte bereits einige Völker am Hof. Ich bin da eingestiegen und habe das lange Zeit als Hobby betrieben, zuerst mit zehn, dann mit 20, 30 und 40 Völkern.“ Nach dem Kauf eines Einfamilienhauses nahe der elterlichen Landwirtschaft konnte Johannes Wieser am Bauernhof einige Räumlichkeiten für die Honigherstellung nutzen.
Im Jahr 2013 erfolgte dann aber eine weitreichende Entscheidung. Johannes Wieser berichtet: „Meiner Frau Katharina und mir hat diese Arbeit immer Freude bereitet. Daher beschlossen wir, dass wir das erwerbsmäßig machen.““Die Freude an der Honigproduktion
habe ich von meinem Großvater geerbt.” –
Johannes WieserDa sie die Anzahl der Bienenvölker ständig erweiterten, mieteten sie in der Nähe eine Betriebsliegenschaft mit Halle. Das war 2017. Sieben Jahre später ging dieses Areal völlig in ihren Besitz über. „Gerade als Erwerbsimker braucht man Platz. Wir haben auf unserem Standort tolle Möglichkeiten für unsere Tätigkeit. Alles ist eben, und wir haben genug Platz“, berichtet Wieser und ist stolz auf seine zehn Millionen Mitarbeiter: „Heute haben wir rund 300 Bienenvölker, die wir auf 20 Standorte in Frohnleiten und Umgebung verteilt haben.“Zehn Millionen Bienen an 20 unterschiedlichen Standorten gehören zur Imkerei Wieser.Als Hauptprodukt stellt Familie Wieser den für die Steiermark so typischen Waldhonig her. „Österreichweit produzieren wir steirischen Imker den meisten Waldhonig. Bezogen auf die Gesamtproduktion macht der Waldhonig in unserem Bundesland etwa zwei Drittel aus“, sagt Wieser.
Die heurige Honigernte dürfte gut ausfallen, wagt er eine erste Prognose. „Wir hatten bei der Akazie und beim Löwenzahn eine gute Tracht und dürften auch mit dem Waldhonig zufrieden sein“, so Wieser. Im Vorjahr war das anders. „Da hatten wir vor allem in der Steiermark viel Melezitosehonig“, blickt er zurück. „Melezitose ist ein Dreifachzucker, der von Läusen ausgeschieden werden kann und so im Waldhonig vorkommt. Ist der Melezitose-Anteil im Honig hoch, kristallisiert er schnell und wird teilweise schon in den Waben so hart, dass Imker ihn nicht mehr schleudern können.“ Deshalb ist dieser „Zementhonig“ bei den Imkern so gefürchtet.
Bei der Vermarktung setzt das Ehepaar Wieser auf den Ab-Hof-Verkauf in Kleingebinden sowie auf verschiedene Verkaufsstellen in der Region.Ab Hof, an regionalen Verkaufsstellen und bei Spar ist der Honig erhältlich.Gute PartnerschaftSeit einigen Jahren ist für sie auch das Handelsunternehmen Spar ein wichtiger Vermarktungspartner. „Das ist für uns ein Vorteil, wenn wir direkt an den Lebensmittelhandel und nicht an einen Abfüller verkaufen können“, so Wieser. Weiters nimmt die Zucht von Bienenköniginnen ebenfalls einen hohen Stellenwert in ihrer Arbeit ein. Mit Sorge verfolgt Familie Wieser die gesundheitlichen Gefahren, denen die Bienen ausgesetzt sind. Dazu zählen die Varroamilbe und bestimmte Viruserkrankungen, aber auch die Asiatische Hornisse. Sie ist in Westeuropa im Vormarsch, verursacht Fraßschäden im Obst- und Weinbau und tötet die Bienen für die Versorgung ihrer eigenen Brut.Wertvolle BienenAufgrund seiner politischen Tätigkeit als Funktionär in der Landwirtschaftskammer und im Bauernbund sowie seit heuer als Landtagsabgeordneter weiß Johannes Wieser um den großen Wert der Bienen in der Land- und Forstwirtschaft sowie deren Image in der Bevölkerung. „Die Biene schenkt uns nicht nur ein gesundes Lebensmittel, sondern sorgt auch für eine blühende Kulturlandschaft.“ Dieses Wissen versuchen Johannes und Katharina Wieser auch ständig ihren Kunden weiterzugeben.Das Abfüllen des Honigs erfordert viel Geduld und Feingefühl.Imkerei in der SteiermarkIn der Steiermark gibt es rund 5.000 Erwerbs- und Freizeitimker. Sie halten über 70.000 Bienenvölker und füllen pro Jahr rund eine Million Kilogramm Honig ab. Um ein Kilogramm Honig zu erzeugen, braucht es 150.000 Bienenausflüge. Dabei werden rund 20 Millionen Blüten besucht.
Der Zeitpunkt der ersten Honigernte liegt nach der Obstbaum- und Löwenzahnblüte meist Ende Mai. Honigbienen fliegen erst ab 12 °C und bei trockenem Wetter aus. Die Steiermark ist das Bundesland mit dem meisten Waldhonig. Die Honigbienen nehmen dafür den Honigtau, den andere Insekten an Fichten, Eichen oder Tannen produzieren, auf und bringen ihn in den Stock ein, wo er von den Stockbienen weiterverarbeitet wird.Betriebsspiegel: Johannes und Katharina Wieser
Imkerei in Laufnitzdorf 204, 8130 FrohnleitenErwerbsimker mit 300 Bienenvölkern, Königinnenzucht
Vermarktung: Ab-Hof-Verkauf,Verkaufsstellen in der Region, Partnerbetrieb von Spar

Weitere Artikel