LK NÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr, Leiterin der Abteilung Agrarrecht im Amt der NÖ Landesregierung Doris Stilgenbauer, LK NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager, LH-Stv. Stephan Pernkopf, LK NÖ-Vizepräsidentin Andrea Wagner, Kammerdirektor Franz Raab und Kammerdirektor-Stv. Martin Jilch

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Sicherheit für Bauern, Stabilität für alle: LK pocht auf klare Rahmenbedingungen

„Symbolpolitik hilft niemandem“ – LK-Präsident Schmuckenschlager warnt vor Preisillusionen und fordert klare Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft. Versorgungssicherheit beginne bei den Bäuerinnen und Bauern und nicht bei künstlich gedrückten Preisen.

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Sicherheit für Bauern, Stabilität für alle: LK pocht auf klare Rahmenbedingungen

Die heimische Landwirtschaft steht unter massivem Druck: Internationale Krisen, wirtschaftliche Turbulenzen und eine ausufernde Bürokratie gefährden zunehmend die Stabilität bäuerlicher Betriebe. Für Johannes Schmuckenschlager, Präsident der LK Niederösterreich, ist die Richtung klar: „Eine verlässliche Versorgung mit Lebensmitteln ist die Basis für Stabilität und gesellschaftlichen Zusammenhalt.“ Damit diese Versorgungssicherheit gewährleistet werden kann und die bäuerlichen Familienbetriebe bestehen können, brauche es daher klare Rahmenbedingungen. Besonders scharf kritisiert Schmuckenschlager die Forderung der Arbeiterkammer nach einer Lebensmittelpreisbremse: „Das ist reine Symbolpolitik und schadet jenen, die tagtäglich für unsere Versorgung arbeiten.“

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf erklärt im Rahmen der Vollversammlung: „Gerade zur beginnenden Erntezeit sieht die ganze Gesellschaft: Die Bauern sorgen für beste heimische Lebensmittel und garantieren die Versorgungssicherheit. Dafür brauchen sie aber auch die Sicherheit sowie die notwendigen Mittel und Unterstützungen, um nachhaltig produzieren zu können“.

Lebensmittelpreisbremse ist keine Lösung, sondern Teil des Problems

Die Herausforderungen in der Land- und Forstwirtschaft nehmen nicht nur auf den Betrieben zu, sondern zunehmend auch in gesellschaftlichen Debatten. Umso unverständlicher ist für die Landwirtschaftskammer die Forderung der Arbeiterkammer nach einer Lebensmittelpreisbremse – gerade jetzt, in einer der arbeitsintensivsten Zeiten des Jahres. Präsident Schmuckenschlager warnt: „Eine Preisdeckelung bei Lebensmitteln als Reaktion auf gestiegene Lebenserhaltungskosten vorzuschlagen, verkennt die Realität in der heimischen Landwirtschaft und setzt ein fatales Signal.“

Nicht der Preis, sondern der Umgang mit Lebensmitteln sei das eigentliche Problem: Rund ein Viertel der gekauften Lebensmittel landen im Müll, allein in Wien wird täglich so viel Brot entsorgt, wie Graz insgesamt verbraucht. Schmuckenschlager fordert daher mehr Bewusstsein im Konsumverhalten: Wer achtsam mit Lebensmitteln umgeht, kann bis zu 25 Prozent der Kosten sparen. Ein höherer Preis, der den wahren Wert widerspiegelt, sei langfristig der bessere Weg – eine Preisbremse lehnt die Kammer entschieden ab.

GAP nach 2027: Finanzierung sichern, Bürokratie abbauen

Im Sommer will die EU-Kommission erste Pläne zur GAP-Finanzierung ab 2027 vorlegen. Für die LK Niederösterreich ist klar: Die Mittel müssen auf EU-Ebene gesichert bleiben – ein „Single Plan“ ohne Zweckbindung wird klar abgelehnt. Gleichzeitig fordert die Kammer Vereinfachungen, jedoch unter Beibehaltung bewährter Maßnahmen. „Kontinuität ist oft die wirksamste Form der Vereinfachung“, betont Schmuckenschlager.

Pflanzenschutz: Zulassungen beschleunigen

Die angespannte Situation bei Pflanzenschutzmitteln gefährdet zunehmend die Produktion, besonders in spezialisierten Kulturen. Die Landwirtschaftskammer unterstützt daher die Initiative von Bundesminister Norbert Totschnig für ein EU-Zukunftskonzept, mahnt jedoch rasches Handeln auf nationaler Ebene ein. Zulassungsverfahren, insbesondere die gegenseitige Anerkennung, müssen praxisnäher und schneller erfolgen. Für Spezialkulturen braucht es Lösungen bei Zulassungslücken und weiterhin die Möglichkeit von Notfallzulassungen. Bürokratie darf nicht über EU-Vorgaben hinausgehen.

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