Mit 1. August startet in Österreich die nächste EU-weite Erhebung zur Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft. Diese wird seit 2014 im fünfjährigen Turnus durchgeführt. „Ziel ist es, ein realistisches Bild der tatsächlichen Anwendungen zu erhalten. Die Teilnahme ist freiwillig und anonym“, erklärt Andreas Pfaller von der LK Österreich.
Die Erhebung bildet demnach die Basis für eine von zwei in der EU vorgeschriebenen zentralen Statistiken für Pflanzenschutzmittel. Darin wird erfasst, welche Wirkstoffe und Mengen tatsächlich in der Landwirtschaft ausgebracht werden. Parallel dazu melden Vertriebsfirmen jährlich die in Verkehr gebrachten Mittel, welche in weiterer Folge auch im Grünen Bericht veröffentlicht werden.
Pfaller: „Nur eine ausreichende Datenbasis ermöglicht es, eine repräsentative und aussagekräftige Statistik zu erstellen. Ohne gesetzliche Verpflichtung zur Datenmeldung.“
Pflanzenschutzmittel-Erhebung 2025 angelaufen
Für die Bauern ist die Teilnahme an der Erhebung freiwillig. „Umso wichtiger ist es, dass möglichst viele Betriebe mitwirken. Denn nur eine ausreichende Datenbasis ermöglicht es, eine repräsentative und aussagekräftige Statistik zu erstellen. Ohne gesetzliche Verpflichtung zur Datenmeldung“, ist Pfaller überzeugt. Eine gesetzliche Verpflichtung werde auf nationaler, wie auch auf EU-Ebene immer wieder diskutiert. Zuletzt sei diese bei der EU-Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) ein Thema gewesen, aber auch in parlamentarischen Anfragen in Wien. „Eine verpflichtende Erfassung würde für alle Betriebe gelten, inklusive bürokratischem Mehraufwand und möglicher behördlicher Kontrollen bei kleinsten Erfassungsfehlern“, so der LK-Experte.
So funktioniert die Teilnahme
Durch zahlreiche Teilnahme an der nun gestarteten Erhebung könne man solchen politischen Forderungen den Wind aus den Segeln nehmen, informiert er sinngemäß und ergänzt: „Das trägt zu faktenbasierten Entscheidungen auf politischer Ebene bei.“
Sowohl biologisch als auch konventionell wirtschaftende Betriebe sollen laut LK teilnehmen, gleich ob extensiv oder intensiv. Die Umfrage erfasst die Erntejahre 2023 und 2024 und erfolgt vollständig anonymisiert. Ein Rückschluss auf einzelne Betriebe sei auszuschließen.
Partizipieren können alle Landwirte, die digitale Dokumentationssysteme wie LBG Agrar, LBG Bodenwächter, ÖDüPlan, Agrarcommander oder Farmdok verwenden. Die Softwareanbieter unterstützen die Erhebung und stellen sicher, dass keine personenbezogenen Daten (Name, Betriebsnummer, Adresse, PLZ oder Feldstückbezeichnungen) kommuniziert werden. Die Datensammlung übernimmt die Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen und leitet diese gesammelt an die Statistik Austria weiter. Vor der Übermittlung durch den Bauern ist eine Vorschau der anonymisierten Daten ersichtlich. Es bedarf einer aktiven Zustimmung durch den Nutzer des Farmmanagement-Systems um teilzunehmen. Möglich ist es noch bis 15. September.
Die Ergebnisse der letzten Erhebung finden Siehier.