Der Oberösterreicher Matthias Secklehner ist der heurige Friedenslicht-Träger.

Ein Licht als Zeichen für Frieden

Das Friedenslicht wird jährlich international verteilt. Doch welche Bedeutung hat dieses in einer Welt, in der der Frieden in den Hintergrund gerückt ist? Wiens Dompfarrer Toni Faber gibt Antwort.

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Die Botschaft des Friedens zu vermitteln ist in einer Zeit, in der Kriege und Krisen an der
Tagesordnung stehen, umso wichtiger. „Trotz globaler Herausforderungen ist es alternativlos, an Frieden zu glauben“, ist Toni Faber überzeugt. Es gehe darum, in der eigenen Lebenszeit einen Beitrag zu leisten, um mehr Licht und Frieden zu schaffen. Vor allem in der dunklen Winterzeit sorgt ein Licht für Wohlwollen.
Der katholische Kirchenmann ermutigt dazu, „nicht die Hoffnung zu verlieren, selbst
wenn sofortige Erfolge ausbleiben“. Faber: „Wir brauchen Lichtfunken, wir brauchen
Hoffnungsgeschichten, wir brauchen Menschen, die bereit sind, Lichtträgerin und Lichtträger zu sein.“ Die Kinder, die jedes Jahr das Friedenslicht verteilen, haben eine wertvolle Aufgabe, die sie mit Stolz und Freude ausüben.

Wiener Dompfarrer Toni Faber

Eine lange Tradition

Das Friedenslicht aus Bethlehem ist hierzulande längst ein Weihnachtsbrauch. Dieser
wurde 1986 im ORF-Landesstudio Oberösterreich mit „Licht ins Dunkel“ ins Leben
gerufen. Alle Jahre wieder holt seither ein Kind aus Oberösterreich das Kerzenlicht aus der
Geburtsgrotte nach Linz, von wo es quer durch Europa verteilt wird.

“Für den Frieden muss man etwas tun. Denn er kommt nicht von allein.” – TONI FABER

Heuer kommt das Licht erstmals wegen der unsicheren Lage in Israel nicht aus Bethlehem. Der neunjährige Matthias Secklehner aus Gschwandt bei Gmunden hat es in der Wallfahrtskirche Christkindl in Steyr, einer Partnerstadt von Bethlehem, empfangen. Es wurde aber 2023 in Bethlehem entzündet und seitdem in Wien behütet.
Am dritten Adventsamstag fand dazu eine Feier in der Wiener Votivkirche statt. Bei dieser
wurde das Friedenslicht an Pfadfinder aus mehr als 20 verschiedenen Nationen übergeben. Deren Aufgabe ist es jetzt, das Licht bis zum 24. Dezember „in die Welt hinauszutragen“,
damit Menschen überall am Heiligen Abend das Friedenslicht mit nach Hause nehmen
können.
Konflikte im engsten Kreis der Familie machen auch vor Österreich nicht Halt. Die Adventzeit kann als eine Chance zur Friedensschlichtung genutzt werden, sagt Toni Faber.
Er empfiehlt, in Konfliktsituationen die Worte zu mäßigen, einen Schritt zurückzutreten
und die Dinge aus einer neuen Perspektive zu betrachten.
„Dankbarkeit und die Wertschätzung dessen, was wir gemeinsam haben, können helfen,
Streit zu überwinden.“

Menschlichkeit als Kernbotschaft

Der Dompfarrer: „Für den Frieden muss man etwas tun. Denn er kommt nicht von allein. Die Bereitschaft für Frieden ist der erste Schritt und bedeutet, Brücken zu bauen und negative Rhetorik abzulehnen. Es geht darum, das Licht nicht nur physisch, sondern auch durch Worte und Taten weiterzugeben.“

“Es geht darum, das Licht nicht nur physisch, sondern auch durch Worte und Taten weiterzugeben.” – TONI FABER

Ein Licht als Zeichen für Frieden

Toni Faber erinnert an die Worte des verstorbenen Limburger Bischofs Franz Kamphaus: „Mach‘s wie Gott, werde Mensch. Diese Botschaft lädt ein, im Alltag mehr Menschlichkeit zu zeigen und den Mitmenschen mit Mitgefühl und Respekt zu begegnen.“

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