Obmann Franz Labugger (li), Präsident Andreas Steinegger und Jungbauer Michael Konrad am Kürbisacker.

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Kürbisernte schwankt zwischen 200 und 1000 Kilo

Die heurige Kürbis-Erntemengen hängen vor allem vom Boden und dem Anbauzeitpunkt ab. Insgesamt wurden in der Steiermark 9067 Hektar Kürbis angebaut.

Die Kürbisernte ist in der Steiermark voll angelaufen. Bei einer Pressekonferenz auf einem Kürbisacker der Familie Konrad in Kalsdorf bei Graz versuchte man einen Blick auf die erwartbaren Erntemengen zu werfen. „Es wird Felder mit 200 Kilo Kürbiskernen pro Hektar und Felder mit 1000 Kilo pro Hektar geben“, spannte Franz Labugger, Obmann der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl, den Bogen. Die extreme Hitze und Trockenheit im Juni haben dem Ölkürbis zugesetzt – auf Flächen mit sandigen, schottrigen Böden sehr stark, auf schweren Böden mit besserer Wasserhaltefähigkeit weniger stark. Erschwerend kamen die zu kühlen Temperaturen zur Anbauzeit Anfang Mai hinzu.

Landwirtschaftskammer-Präsident Andreas Steinegger stellte klar, dass an den Beizmittel für den Kürbisanbau kein Weg vorbeiführt. „Ohne Beize hätten die Schädlinge den Kürbissamen zerstört und die jungen Pflanzen wären nicht aufgelaufen“, sagte Steinegger. „Daher wird ein praxistaugliches Beizmittel entscheidend für die Zukunft des heimischen Kürbisanbaus sein.“

Ausreichend Kernöl

Heuer wurden in der Steiermark auf 9067 Hektar Ölkürbisse angebaut. Zum Vergleich: im Vorjahr waren es 9901 Hektar, im Jahr 2023 aber nur 7873 Hektar. Für Obmann Labugger heißt das: „Es wird ausreichend Kerne und Steirisches Kürbiskernöl geben!“ Der durchschnittliche Flächenertrag lässt sich immer schwer voraussagen. Auch die bei der Pressekonferenzen durchgeführten Öffnungen von Kürbissen zeigten ein uneinheitliches Bild. Junglandwirt Michael Konrad hatte sich schon vorher auf seinen Flächen umgesehen und festgestellt: „Wir hatten in einem Umkreis von fünf Kilometer völlig unterschiedliche Niederschlagsmengen. Und in Verbindung mit dem Boden sind die Erntemengen erst recht unterschiedlich.“

Steiermarkweit waren es im Vorjahr durchschnittlich 670 Kilo je Hektar, ein Jahr zuvor waren es nur 510 Kilo, im Jahr 2022 aber sensationelle 890 Kilo. Zu den Preisen sagte der Obmann: „Sie werden moderat angepasst, bleiben aber weitgehend stabil.“

Für einen Liter steirisches Kürbiskernöl benötigt man 2,1 bis 2,5 Kilo Kürbiskerne. Das sind etwa 30 bis 40 Kürbisse. Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. hat in Österreich einen Marktanteil von 66 Prozent. 33 Prozent werden mit bisher steigender Tendenz in erster Linie nach Deutschland, in die Schweiz, nach Frankreich, in die Benelux-Länder, nach Südkorea, Taiwan und in die USA exportiert.

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