Hofladen

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Mit Bio-Käse am Puls der Zeit

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Die nächste Generation: Lucia und Daniel Flatz mit ihren beiden Söhnen Noah und David. Das Paar leitet seit zwei Jahren die Geschicke am Betrieb.

Die nächste Generation: Lucia und Daniel Flatz mit ihren beiden Söhnen Noah und David. Das Paar leitet seit zwei Jahren die Geschicke am Betrieb.

11 verschiedene Käsesorten werden am Biohof Hilkater produziert.

11 verschiedene Käsesorten werden am Biohof Hilkater produziert.

Jakob Meusburger hat 1996 auf Bio umgestellt und im selben Jahr auch den Käsekeller am Hof errichtet. So gelang der Wechsel in den Vollerwerb.

Jakob Meusburger hat 1996 auf Bio umgestellt und im selben Jahr auch den Käsekeller am Hof errichtet. So gelang der Wechsel in den Vollerwerb.

Altbäuerin Annemarie Meusburger produziert auch Kräutersalze und Sirupe in Bio-Qualität. Die Zutaten stammen aus dem eigenen Garten.

Altbäuerin Annemarie Meusburger produziert auch Kräutersalze und Sirupe in Bio-Qualität. Die Zutaten stammen aus dem eigenen Garten.

Mit Bio-Käse am Puls der Zeit

Am Hilkaterhof in Bizau (Vorarlberg) arbeiten zwei Generationen Hand in Hand. Mit viel Engagement, handgemachtem Käse und einem neuen Hofladen sehen sich die Bauern für die Zukunft gerüstet.Die Milchkühe und das Jungvieh grasen derzeit auf der Alpe – und dennoch kann am Biohof Hilkater in Vorarlberg von Sommerpause keine Rede sein. Denn während auf der Tobel-Alpe gemolken wird, läuft daheim in Bizau das nächste Projekt an: Der Hofladen wird ausgebaut und vergrößert.Bio in VorarlbergÖsterreichweit wirtschaften rund 23 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe biologisch – in Vorarlberg liegt der Anteil bei etwa 17 Prozent.
Manuel Kirisits-Steinparzer, Geschäftsführer von BIO AUSTRIA Vorarlberg, erklärt: „Vorarlberg hat aktuell 511 Biobetriebe. Als Mitglieder unseres Landesverbands registriert sind 262 Bauern, 14 Handels- und Gewerbebetriebe – und ein Spezifikum: knapp 300 Konsumenten.“ Als größte Herausforderung sieht Kirisits-Steinparzer die Vermarktung: „Regionale Bio-Qualität stellt die Speerspitze heimischer Qualitätsproduktion dar und hat ihren Preis. Bio-Preisaufschläge am Markt zu erwirtschaften, wird angesichts steigender Betriebskosten und des hohen Lohnniveaus in Westösterreich zwingend notwendig.“ Luft nach oben ortet er vor allem im klaren Bekenntnis zu regionalen Bio-Produkten – etwa durch eine bessere Herkunfts- und Qualitätskennzeichnung in der Außer-Haus-Verpflegung und in öffentlichen Einrichtungen.Umso wichtiger sind Vorzeigebetriebe wie der Hilkater-Hof: Inzwischen leben und arbeiten drei Generationen am Hof – Jakob und Annemarie, Lucia und Daniel und ihre beiden Söhne David (4) und Noah (2). „Für uns war es keine Frage, ob wir weiterhin Bio sein wollen – denn was man gerne macht, macht keine Mühe“, meinen Lucia und Daniel Flatz.Die nächste Generation: Lucia und Daniel Flatz mit ihren beiden Söhnen Noah und David. Das Paar leitet seit zwei Jahren die Geschicke am Betrieb.Die Fußstapfen des Bio-PioniersSie haben den Betrieb 2023 von Lucias Eltern übernommen. Lucia, die jüngste von fünf Töchtern, studierte Betriebswirtschaft in Dornbirn – Daniel arbeitete bis 2024 im Forstbereich. Das Käsen lernte er als Jugendlicher auf der Alpe: Mehrere Sommer lang war er dort als Hirte und Senner im Einsatz. Heute steht er in der eigenen Sennerei – gemeinsam mit Schwiegervater Jakob Meusburger, der den Hof in den 1990er Jahren zu einem der ersten Biobetriebe der Region gemacht hat und Gründungsmitglied von BIO AUSTRIA Vorarlberg ist. „Für diese Entscheidung wurde mein Vater damals belächelt. Das hat ihn aber nicht abgehalten, denn er handelte aus Überzeugung – so wie auch wir heute“, erklärt Lucia. Sie ist inzwischen Obmann-Stellvertreterin bei der BIO Vorarlberg Genossenschaft.17 Milchkühe und 12 Stück Nachzucht werden am Hilkater-Hof gehalten – so viele, wie der Hof mit seinen zugehörigen Flächen auch ernähren kann, ergänzt Daniel. Die Kreislaufwirtschaft mit Fokus auf Bodengesundheit ist beiden ein großes Anliegen – wie schon der Generation davor.Ebenso das Wohl ihrer Kühe: Für ihre Bemühungen erhielt der Biohof Hilkater im Jahr 2021 den Tierwohlpreis des Landes Vorarlberg. Schon 1993 hat Jakob Meusburger in einen Laufstall mit Tiefboxen und ganzjähriger Auslaufmöglichkeit investiert, in Laufe der Jahre wurden weitere Vorrichtungen wie Massagebürsten und Regenduschen im Stall angebracht. Die Viehgesundheit wird durch homöopathische Vorsorge unterstützt.Jakob Meusburger hat 1996 auf Bio umgestellt und im selben Jahr auch den Käsekeller am Hof errichtet. So gelang der Wechsel in den Vollerwerb.Schritt in den Vollerwerb1996 trafen Jakob und Annemarie die Entscheidung, eine Hofsennerei und einen Hofladen zu errichten, um ganzjährig Käse am Hof produzieren zu können und so das Einkommen zu sichern. Das Versprechen: Unabhängigkeit von großen Molkereien und schwankenden Milchpreisen, die besonders der EU-Beitritt damals stark beeinflusste.11 verschiedene Käsesorten werden am Biohof Hilkater produziert.Heute, knapp 30 Jahre später, käsen Jakob und Schwiegersohn Daniel noch immer. Elf Sorten entstehen in der kleinen Hofsennerei: vom kräftigen Bergkäse über den parmesanähnlichen Rochus bis zum milden Schnittkäse. Der Erfolg gibt ihnen recht: Nicht nur, dass ihr Käse regelmäßig prämiert wird – etwa schon zwei Mal mit dem Kasermandl in Gold auf der Messe Wieselburg –, auch der Hofladen kann aufgrund der Nachfrage erweitert werden. „Unsere Kunden sind zum großen Teil Urlaubsgäste, die Regionalität und Bio sehr zu schätzen wissen. Viele von ihnen kommen jedes Jahr zu uns“, freut sich Lucia.Der neue Hofladen soll Anfang August eröffnen – als Treffpunkt für alle, die wissen wollen, wo ihr Essen herkommt, und als Vermarktungsplattform für jene, deren Bio-Produkte Wertschätzung verdienen. Denn auch wenn Bio in Vorarlberg noch nicht die Norm ist – am Biohof Hilkater gehört es ganz selbstverständlich zum Alltag.Altbäuerin Annemarie Meusburger produziert auch Kräutersalze und Sirupe in Bio-Qualität. Die Zutaten stammen aus dem eigenen Garten.BetriebsspiegelAm Biohof Hilkater werden 17 Milchkühe der Rassen Braunvieh bzw. Braunvieh x Holstein und 12 Stück Nachzucht gehalten. Vom Herbst bis zum Frühjahr veredelt die Familie die anfallende Molke mit Mastschweinen. Elf Käsesorten, die teilweise hoch prämiert wurden, werden hergestellt. Zum Betrieb gehören 28 Hektar Grünland, darunter auch Streuwiesen. Verfüttert wird nur das eigene Heu. Eine Photovoltaikanlage und eine Hackschnitzelheizung decken einen großen Teil des Energiebedarfs, insbesondere für die Heubelüftung.

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