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Gastro-Kennzeichnung mit Erfolgsbilanz

Die Zertifizierung „Gut zu wissen“ setzt auf transparente Herkunftskennzeichnung und lässt diese jährlich von unabhängigen Stellen überprüfen.

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Gastro-Kennzeichnung mit Erfolgsbilanz

Seit September 2023 ist in Österreich die Herkunftskennzeichnung für Fleisch, Milch und Eier in der Gemeinschaftsverpflegung Pflicht. Damit wissen Gäste in Kantinen, Mensen oder Betriebsküchen, woher die zentralen Zutaten auf ihren Tellern stammen.
Für Gastronomiebetriebe bleibt die Teilnahme an der Kennzeichnung zwar freiwillig – sie bringt aber klare Vorteile für alle Beteiligten. Seit 2016 bietet die LK Österreich mit der hauseigenen Zertifizierung „Gut zu wissen“ Großküchen und Wirten eine einfache Möglichkeit, um dies auch dem Gast zu kommunizieren.
Für Österreichs Bäuerinnen und Bauern bedeutet „Gut zu wissen“ vor allem eines: Sichtbarkeit. „Wenn die Herkunft von Fleisch, Milch und Eiern klar ausgewiesen wird, können Konsumenten gezielt zu regionalen Produkten greifen“, erklärt Katharina Tidl, die in der LK für das Projekt verantwortlich zeichnet.

Das bringe Vorteile auf vielen Ebenen:

  • Stärkung der heimischen Landwirtschaft: Die Nachfrage nach regionalen Rohstoffen steigt.

  • Mehr Wertschöpfung am Hof: Faire Herkunft ermöglicht faire Preise.

  • Vertrauen in bäuerliche Arbeit: Nachvollziehbare Qualität überzeugt.

  • Versorgungssicherheit: Regionale Lebensmittelproduktion bleibt erhalten.

„Ehrliche Herkunft“ als Wettbewerbsvorteil

„Nur Kontrolle hat einen Wert“, ist Tidl überzeugt. Sie sieht „Gut zu wissen“ als Wegbereiter für eine „ehrliche Herkunftskennzeichnung“ in der Gastronomie. Die teilnehmenden Betriebe können wie gewohnt einkaufen, müssen aber offenlegen, welche Produkte sie verwenden und woher diese stammen. „Die Teilnahme ist kostenlos und zusätzlich bieten wir Beratung und Unterstützung bei der Umsetzung an,“ sagt Tidl.
Nicht zu unterschätzen sei der Wettbewerbsvorteil gegenüber Importprodukten. „Diese werden vielfach unter niedrigeren Umwelt-, Tierwohl- und Sozialstandards produziert.“ Das schaffe Preisdruck auf heimische Bauern und führe zu unfairem Wettbewerb sowie klimaschädlichen Importen mit hohem CO2-Fußabdruck. „Deshalb sei eine klare Herkunftskennzeichnung bei Importprodukten besonders wichtig“, betont sie.
Mittlerweile können sich die Teilnahmezahlen des bäuerlichen Kennzeichnungssystems sehen lassen. 1.256 Betriebe machen hierzulande bereits mit und kennzeichnen gemeinsam etwa 93 Millionen Essensportionen pro Jahr. Kontrolliert werden die Angaben jährlich von unabhängigen, externen Prüfern, wie etwa die Lebensmittelzertifizierung Lacon oder der Biokontrollservice Bios.

Die Schweiz machte es vor

Die LK Österreich setzt sich seit Jahren für mehr Transparenz bei Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung ein und forcierte auch die seit gut zwei Jahren geltende
Verordnung für Großküchen. Ihr Vorbild: das Schweizer Modell, das mit einfachen und unbürokratischen Lösungen punktet – etwa durch Aushangtafeln, elektronische Anzeigen oder klare Angaben auf den Speisekarten. Bei den Eidgenossen ist all das bereits seit den 1990er-Jahren verpflichtend.

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