Berichterstatter mit gegensätzlichen Standpunkten. Sarah Wiener von den Grünen und Alexander Bernhuber von der EVP thematisierten die Zielkonflikte des SUR-Entwurfs.

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Brüsseler Entwurf birgt harsche Zielkonflikte

Gift oder Notwendigkeit? Um diesen Gegensatz kreist die Debatte der EU-Parlamentarier zur Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln.

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Brüsseler Entwurf birgt harsche Zielkonflikte

Sie sei „für eine Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes um 50 Prozent und für eine Reduktion hochgefährlicher Pestizide sogar um 80 Prozent“. So eindeutig hat sichSarahWiener, Abgeordnete der Grünen im EU-Parlament, zu den Inhalten des aktuell zur Debatte stehenden Verordnungsentwurfs für einen nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (SUR) positioniert. In ihrer Funktion als Berichterstatterin des Umweltausschusses des EU-Parlaments verantwortet Wiener den SUR- Entwurf. Als Schattenberichterstatter wurdeAlexander Bernhuber(ÖVP) eingesetzt.

In einem gemeinsamen Pressegespräch am Montag in Wien haben die beiden EU-Parlamentarier ihre Standpunkte zum SUR-Entwurf vorgestellt.

Reduktion ja, aber mit Flexibilität
Auf den Einwand, dass man aufgrund der starren Reduktionsziele nicht mehr auf Krankheitsepidemien oder Schädlingsinvasionen reagieren könne, meinte Wiener, dass für solche Fälle ja neue biologische Pflanzenschutzmittel in Entwicklung seien. Bernhuber wendete ein, dass dies keine Entlastung bringe, denn für Entwicklung und Neuzulassung solcher Mittel würde der Zeithorizont der Verordnung bis 2030 nicht reichen. Die erforderlichen Mittel würden nicht so rasch verfügbar sein. „Schon jetzt gibt es Bekämpfungslücken bei Schädlingen und Krankheiten, die zu erhöhten Verlusten von Nahrungsmitteln führen.“ Bernhuber stellt sich dem Reduktionsziel nicht absolut entgegen, „es braucht aber Flexibilität“. Österreichs Landwirte hätten schon bisher den Mitteleinsatz stetig reduziert. „Die EU darf ihre Verantwortung für die Eigenversorgung und die Ernährungslage der Welt nicht einfach aufgeben.“ Dem wollte Wiener nicht zustimmen, denn es sei genau „die ökologische Wende, die rausführt aus der Abhängigkeit von Chemie-, Saatgut- und Düngerkonzernen“ und dazu beitrage, „die Welternährung zu sichern“.

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