Kalb Rose’

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Bei Fleisch vom Rosé Kalb „gibt es keine Farbdiskussion mehr“

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Bei Fleisch vom Rosé Kalb „gibt es keine Farbdiskussion mehr“

Seit 2019 gibt es mit dem „Kalb Rosé“ auch in Österreich die Mast von Milchrasse-Kälbern.
Wo sich dänische Kälber-Mäster von heimischen unterscheiden, erklärt Josef Fradler.

„Als Kärntner Bauern dieersten Rosé-Milchmastkälber mit knapp acht Monatenauf den Markt gebracht hatten, haben wir gleich bemerkt, dass rosa Kalbfleischnicht so gut ankommt wiehelles. Die Gastronomen undKonsumenten waren bisdato das helle Fleisch gewohnt, das aus Hollandkommt“, erinnert sich Fradler, Obmann der BäuerlichenVermarktungKärntnerFleisch (BVG). Kalb Rosésollte das helle Kalbfleischnicht vom Markt verdrängen, sondern die ausländische Ware, die größtenteilsaus der Intensivkälbermast
in den Niederlanden kommt,schrittweise ersetzen.

Gezielte Bewerbung, Vergleichsverkostungen, dashell-roserne Fleisch sowieder zunehmende Trend zurRegionalität machten esmöglich, das verhältnismäßig teurere Rosé-Fleisch amMarkt zu etablieren. „Vielesind heute bereit, den Mehrpreis zu zahlen. Das war
nicht immer so. Dank derAufklärungsarbeit habenwir heute fast keine Farbdiskussion mehr“, sagt Fradler.

Aktuell werden in Österreich pro Jahr 3.500 Rosé-Kälber gemästet. Das ambitionierte Ziel der Projektinitiatoren sind rund 10.000Tiere. 70 Prozent der verkauften Rosé-Kälber werdenderzeit in Kärnten aufgezogen, der Rest verteilt sichauf die anderen Bundeslän-
der – vorrangig dort, wo sichauch Milchbetriebe finden.Die Preise für Milchkälber
bewegen sich zwischen 100bis 150 Euro. Je nachdem,wie gut die Kälber am Erzeugerhof gefüttert wurden.

5 Euro garantiert

Ein Anreiz für den Einstieg in die Rosé-Mast ist derPreis pro verkauftem Kilovon 5 Euro, den die BVG denMästern zusichert. Anfangswaren die Mäster eher skeptisch und auch jetzt gibt eslegitime wirtschaftlicheÜberlegungen in Richtungder klassischen Fresser-Mast. „Wenn der Preis fürFresser hoch ist, wird dasAngebot für Rosé-Mästerkleiner“, erklärt Fradler.Für gut gemästete, ältereKälber zahlen die Mästermehr. Das soll ein Anreiz
sein, die Kälber mit Milchaufzufüttern und ihnen soeinen guten Start in dieMastphase zu ermöglichen.„Wir haben uns vom klassischen Stückpreis verabschiedet, da wir jedem Kalb einenWert geben wollen.“ Im Alter von drei bis vier Wochenkommen die Kälber zu den
Mastbetrieben, die Rosé-Mast oft als zusätzlichesStandbein etabliert haben.Reine Rosé-Mäster gibt es(noch) nicht. Nach dem Kälberstarter, gemixt mit entstaubtem Stroh, erfolgt dieUmstellung auf hofeigenesFutter, zumeist Mais, derdem Fleisch die helle Farbe
verleiht.In den Mast-Richtlinienwird übrigens dazu geraten,auf Grassilage mit hohen
Beta-Karotin-Anteilen weitestgehend zu verzichten,da diese die Fleischfarbeverdunkeln. Gemästet wirddann in drei Phasen.Mitrund 350 kg Lebendgewichtkommen die Holstein-,Braunvieh-, Pinzgauer- undRotfriesenrinderzumSchlachthof.

Bauern setzen bewusstauf Milchrassekälber

Ganz bewusst setzt manim Programm auf solcheMilchrasse-Kälber. „Weil wirdamit das viel kritisierteProblem der männlichenKälber lösen, die lange Zeit‚Abfallprodukte‘ der Milchproduktion waren“, sagtFradler. Im Idealfall bringenRosé-Kälber 200 kg Schlachtgewicht auf die Waage, imDurchschnitt sind es momentanaber160kgSchlachtgewicht bei einerAusschlachtung von rund50 Prozent.

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