Am Wendepunkt: Klimaschutz durch Verkehrs- und Energiewandel
Die Schattenseiten der GlobaliÂsierung bekommt derzeit GroßÂbritanien massiv zu spüren. Neben Rohstoffknappheit hat der Staat auch mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen. Beispielsweise fehlen MetzÂger und Lkw-Fahrer in Großbritanien, so der Abgeordnete Martin Mayerl in seiner Rede vor dem Tiroler Landtag vergangene Woche. „Solche MissstänÂde führen uns vor Augen, wie wichtig Regionalität in allen Lebensbereichen ist“, kommentiert er die Thematik.
In seiner Rede zur aktuellen StunÂde sprach der Landtagsabgeordnete auch die Problematik rund um den Transitverkehr durch Tirol an. „Die Problematik ist in unserem Fall eng mit dem Thema Klimaschutz verwoÂben“, erklärt er.
Verkehrswende schafft mehr Lebensqualität
„Bisher wurde die Bevölkerung, die entlang von Transitstrecken wohnt, weitgehend mit ihren Problemen allein gelassen. Der Green Deal, der die VerÂänderung im Verkehr und der EnergieÂwirtschaft als Teil seiner Agenda nennt, gibt Hoffnung auf ein Umdenken und eine Entlastung der verkehrsgeplagten Bevölkerung“, hofft Mayerl auf eine höhere Lebensqualität durch weniger Verkehr. „Doch ich bin dagegen, dem bösen Lkw die Schuld in die Schuhe zu schieben. Der Transitverkehr ist Ausfluss unsere Arbeits- und Wirtschaftsweise im Rahmen der Globalisierung und Ergebnis von ausgehungerten regionalen Strukturen. So müssen Produkte vom Produzenten zum Verarbeiter und zurück zum Konsumenten oft mehrere hundert Kilometer transportiert werden“, zeigt MayÂerl auf.
Drei-V-Strategie: Vermeiden, Verlagern, Verbessern
Mut zur Veränderung alleine würde nichts nützen, es brauche realistische Maßnahmen. „Mit Verboten konnten wir uns auf kurze Sicht behelÂfen. In Zukunft braucht es aber eine neue Strategie. Für mich heißt diese: Vermeiden, VerlaÂgern und letztendlich VerbesÂsern“, so Martin Mayerl und führt aus: „Mit einem UmdenÂken unseres KonsumverhalÂtens könnten viele unnötige Transporte vermieden werden. Regionalität muss in allen BeÂreichen gestärkt werden. ZuÂdem muss der Warenverkehr von der Straße auf die Schiene verlegt werden. Der Brenner Basistunnel ist die einzige reÂalisitische Chance, wirklich eine Verlagerung nicht nur durch Tirol, sondern von PaÂlermo bis Berlin zustande zu bringen. Es dürfen keine VerÂzögerungen mehr entstehen. Schließlich muss man auch die Verbesserung des notwenÂdigen Lkw-Verkehrs in AugenÂschein nehmen. InlandstransÂporte in Österreich werden zu 80 ProÂzent im Radius von 150 Kilometern durchgeführt. Hier können zukünftig Elektro-, Wasserstoff- oder synthethischer Treibstoff als alternatiÂve Antriebe zumindest den Schadstoffausstoß verringern. Verstärkt werden müssen auch Kostenwahrheit und Verursacherprinzip und damit die Bepreisung umweltschädlicher Emmissionen. Die Einführung eines CO2-Preises ist ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung. Mit technologischem Fortschritt und Investitionen in die Schieneninfrastruktur, auch abseits der Hauptverkehrswege, können wir die Bevölkerung auf dem Weg zur Klimawende mitnehmen.“
Landtagsabgeordneter Martin Mayerl, Bezirksbauernobmann Lienz