200 Jahre im Familienbesitz
Säen, wachsen, ernten. Nach diesem Prinzip wird auf den oberösterreichischen Erbhöfen seit mehr als 200 Jahren gearbeitet und produziert. Erbhöfe zeigen eindrucksvoll, wie stark Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft verankert ist. Die Weitergabe des Betriebes in einer guten wirtschaftlichen Verfassung ist fast auf jedem Betrieb die Hauptmotivation.
„Die Ehrenbezeichnung Erbhof zeichnet jene Bauernfamilien aus, die durch ihre harte und unermüdliche Arbeit über Generationen hinweg den Erhalt ihres Betriebes sicherstellen. Die Auszeichnung steht für Arbeit und Leistung, für das Zusammenstehen als bäuerliche Familie und als Betrieb, für den Erhalt und die Weitergabe von Wissen, von Werten und von Traditionen. Hier zeigt sich das gelungene Zusammenwirken aus der Erfahrung der Älteren und dem Tatendrang der Jüngeren. Ich stehe hinter unseren Bäuerinnen und Bauern, die durch ihre Erzeugungen auf höchstem Qualitätsniveau und der Bewirtschaftung wesentlich zur Belebung und Erhaltung des ländlichen Raumes beitragen“, betonte Landeshauptmann Thomas Stelzer anlässlich der feierlichen Zeremonie im Linzer Schlossmuseum.
Bäuerliche Familienbetriebe denken in Generationen
Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger betonte bei der Feier den hohen Wert der Familienbetriebe für das Land und die Regionen: „Es ist nicht entscheidend wie viel Hektar Grund jemand bewirtschaftet, sondern dass man aus dem was man hat das Beste macht. Kleinstrukturierte Familienbetriebe sind das Rückgrat der Regionen und das Fundament der Ernährungssouveränität in Oberösterreich. Unsere bäuerlichen Familienbetriebe denken nicht in Quartalsberichten, sondern in Generationen. Durch die nachhaltige Nutzung von Grund und Boden haben die Bauernfamilien stets für Nahrung und Landschaftspflege gesorgt. Nach mehr als zwei Jahren Pandemie und dem Krieg in der Ukraine schätzen wir uns heute mehr denn je glücklich, beides zu haben.“
Seit mehr als 90 Jahren werden landwirtschaftliche Betriebe auf Basis des 1931 geschaffenen „Erbhöfegesetzes“ mit dem Titel Erbhof ausgezeichnet. Mit den elf neuen Betrieben gibt es in Oberösterreich mittlerweile genau 6215 Höfe mit dieser besonderen Auszeichnung. Das sind etwa ein Fünftel aller landwirtschaftlichen Betriebe im Land ob der Enns.
Erbhof-Kriterien:
Bäuerlichen Familien, deren Besitz seit mindestens 200 Jahren in direkter Linie vererbt wurde, kann das Recht zur Führung der Ehrenbezeichnung „Erbhof“ verliehen werden.
Der Hof muss mit einem Wohnhaus versehen sein und von den Eigentümern selbst bewohnt und bewirtschaftet werden.
Die Verleihung des Rechtes zur Führung der Ehrenbezeichnung Erbhof ist von den Eigentümern selbst schriftlich zu beantragen und wird von der OÖ. Landesregierung mittels Ehrenurkunde und einer Kupfer-Erbhof-Plakette verliehen. Nähere Details und Antragsformular unterwww.land-oberoesterreich.gv.at/18851.htm
Diese Betriebe wurden ausgezeichnet:
Siegfried und Theresia Maria Bindreiter, vulgo Göritzhofer, Pregarten
Johann Peter und Elfriede Huber, vulgo Demelwirt, Wendling
Johannes Karrer, vulgo Hammerschmied, Aspach
Josef und Maria Krieger, vulgo Großbauerngut, Steyregg
Georg und Teresa Lachmair, vulgo Hegartner Gut, Steinhaus bei Wels
Rudolf Ludwig Lindlbauer, vulgo Dorner, Altheim
Johannes und Doris Maier, vulgo Kiligan, Schalchen
Friedrich Rechberger, vulgo Karlbauer, Walding
Stefan Redtenbacher, vulgo Kreilgut (Saumantlgut), Vorderstoder
Christoph und Karin Reiter, vulgo Hasenbühel, Pettenbach
Josef und Michaela Silber, vulgo Sunzinger, St. Martin im Mühlkreis