Kartons in Lagerhalle

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Copa fürchtet Nachteile für europäischen Agrarsektor

Mit der Vorlage des Papiers über die Einigung im Zollkonflikt zwischen der EU und den USA wird auch die Kritik aus EU-Verbänden lauter. Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (Copa) und ländlichen Genossenschaften (Cogeca) kritisieren, dass die Vereinbarung US-amerikanischen Agrar- und Lebensmittelerzeugern einen verbesserten Marktzugang verschaffe, während die EU-Produzenten mit höheren Zöllen auf wichtige Exportprodukte konfrontiert würden. Dieses einseitige Ergebnis sei ungerechtfertigt, sehr schädlich für den Sektor und ein strategischer Fehler. Außerdem dürfe Flexibilität, die den USA in Bezug auf nicht tarifäre Handelshemmnisse möglicherweise gewährt werde, nicht auf Kosten der heimischen Produktionsstandards oder der Landwirte gehen.

Von der EU-Kommission erwarten Copa und Cogeca nun weitere Verhandlungen mit Washington zu Zollsenkungen für wichtige Agrarausfuhren und eine Folgenabschätzung über die Auswirkungen auf den EU-Agrarsektor. Sorgen macht man sich insbesondere um Substitutionseffekte. Konkurrenzländer wie etwa Australien und Argentinien würden weiterhin von niedrigeren Zöllen in Höhe von 10% profitieren. Das bedeute, dass EU-Produzenten nun in einem wichtigen Markt noch stärker benachteiligt seien. EU-Handelskommissar Maroš Šefcovic hatte die Einigung insbesondere dafür gelobt, dass der 15 Prozent Zoll nicht auf den Satz für die meistbegünstigten Länder (MFN) Länder aufgeschlagen werde, sondern in diesem bereits enthalten sei. Das unterscheide das geplante europäische Abkommen von den Vereinbarungen, die andere Länder mit den USA geschlossen hätten.

Auch der Dachverband der Spirituosenhersteller zeigte sich „tief enttäuscht“, dass die Einigung keine Zollausnahme vorsieht. Ganz ähnlich positionierte sich der Europäische Dachverband der Weinwirtschaft. Die Vereinigten Staaten seien der größte Absatzmarkt für europäische Weine, betonte man. Der seit Monatsbeginn geltende US-Zollsatz schade dem Sektor und mindere Umsatz, Investitionen und dem Export.

AgE

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