Bienenhonig

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Honigjahr 2025: Ernte bleibt unter Erwartungen

Die Honigernte in Oberösterreich fällt heuer regional sehr unterschiedlich aus. Kühle Temperaturen im Mai, Trachtlücken und ein starker Schwarmtrieb erschwerten die Arbeit der Imker.

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Das Honigjahr 2025 stellt Oberösterreichs rund 8800 Imker vor große Herausforderungen. Regionale Unterschiede bei den Trachtverhältnissen (Angebot an Nektar, Pollen und Honigtau) führten selbst innerhalb kleinerer Gebiete zu stark schwankenden Erträgen.

„Eine einheitliche Einschätzung der Trachtsituation war heuer kaum möglich, da die Erträge selbst bei geringen räumlichen Distanzen stark variierten“, berichtet Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ.

Kalter Mai brachte Rückschläge

Der Start ins Honigjahr war vielversprechend: Bei frühlingshaften Temperaturen im April entwickelten sich Oberösterreichs Bienenvölker gut. Doch der kühle Mai bremste das Wachstum deutlich. In den darauffolgenden Wochen war besondere Aufmerksamkeit und Betreuung durch die Imkerinnen und Imker erforderlich. „Gerade in der Phase intensiven Wachstums haben die Honigbienen einen sehr hohen Eigenbedarf der eingetragene Honig wurde deshalb vielerorts selbst verbraucht“, erklärt Wolfgang Pointecker, Präsident des österreichischen Erwerbsimkerbundes.

In manchen Regionen, insbesondere in höheren Lagen Oberösterreichs, war sogar eine Notfütterung erforderlich, um ein Verhungern der Völker zu verhindern. Wolfgang Pointecker

Die Rapsblüte, üblicherweise eine verlässliche Trachtquelle, fiel heuer unterdurchschnittlich aus. Eine zufriedenstellende Frühjahrsernte, vor allem im Vergleich zum Vorjahr, konnte nicht erzielt werden. „Während manche Regionen komplett leer ausgingen, konnten andernorts solide Blütenhonigerträge verzeichnet werden. Anfang Juni zeichnete sich vielerorts zunächst eine bessere Entwicklung ab. Ein plötzlich einsetzender Nektarfluss führte noch zu einer gewissen Entspannung“, so Waldenberger.

In der Honigschleuder wird der Honig aus den Waben gewonnen. Heuer war der Aufwand vielerorts größer als der Ertrag.

Waldhonig bleibt heuer Mangelware

Die anhaltende Kälte sowie teils mehrwöchige Trachtlücken führten zu einer deutlich erhöhten Schwarmneigung der Bienenvölker. Wenn sich Bienenvölker im Frühjahr gut entwickeln, also rasch wachsen und reichlich Nektar und Pollen eintragen, kann eine längere Kälteperiode wie sie heuer auftrat dazu führen, dass die Bienen schwärmen, sobald es wieder wärmer wird.

Das Jahr 2025 war ein sehr starkes Schwarmjahr geschwärmte Bienenvölker tragen erfahrungsgemäß weniger Honig ein und erfordern einen erhöhten Arbeitsaufwand in der Betreuung. Herbert Vitzthum

Honigjahr 2025: Ernte bleibt unter Erwartungen

Auch beim Waldhonig zei-gen sich große regionale Unterschiede. Die Fichte honigte heuer nur vereinzelt. Sogenannte „inselmäßige Trachten“ führten dazu, dass bereits wenige Kilometer Distanz große Unterschiede bei den Erträgen ausmachen. Agrarlandesrätin
Michaela Langer-Weninger berichtet: „Während in den Gebirgsregionen sowie in einzelnen Gunstlagen, wie Böhmerwald und Kobernaußerwald, eine durchschnittliche Waldho­nigernte erzielt werden konnte, blieb die Waldtracht im Großteil Oberösterreichs weitgehend aus.“

Erste Prämierung von Honig aus OÖ

Unabhängig von der durchwachsenen Erntesituation hat der OÖ Landesverband für Bienenzucht eine neue Initiative zur Förderung von Qua-lität und Regionalität gestartet. Erstmals werden heuer herausragende Honig- und Metprodukte in einem offiziellen Landesbewerb ausgezeichnet.

„Ziel ist es, die hohe Qualität der heimischen Imker und Imkerinnen sichtbar zu machen, ein klares Signal gegen Produktfälschungen zu setzen und das Bewusstsein für die Bedeutung regionaler Lebensmittel zu stärken“, betont Herbert Vitzthum, Präsident des OÖ Landesverbandes für Bienenzucht.

Auch Langer-Weninger begrüßt die Initiative: „Gerade in einem Jahr wie diesem ist es wichtig, die hohe Qualität der heimischen Produkte sichtbar zu machen. Die Prämierung ist ein Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit der Imkerinnen und Imker unabhängig von der Erntemenge“.

OÖ Honigprämierung

Teilnahmeberechtigt sind alle oberösterreichischen Imker, die Mitglied beim OÖ Landesverband sind. Bis 31. Juli können Honig- und Metproben für die Prämierung im Labor des Landesverbandes (Pachmayrstraße 57, 4040 Linz) eingereicht werden.

Die Prämierung findet am Samstag, 11. Oktober 2025, um 11 Uhr im großen Saal der Landwirtschaftskammer in Linz statt.

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