Die Ergänzung mit Weide sei mittelfristig eine geeignete Strategie, um die Kombihaltung abzusichern. Mit dieser Feststellung hat Stefan Lindner, Obmann der Berglandmilch, einen gangbaren Weg in der drängenden Tierwohl- und Haltungsdebatte aufgezeigt.
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Stefan Lindner ist Obmann der genossenschaftlichen Berglandmilch.
Die weidende Kuh sichert die Kombihaltung
Bei der Podiumsdiskussion der Österreichischen Milchwirtschaftlichen Tagung betonte Lindner, dass man als Milchverarbeiter und wohl auch als Milchbauer „vom Verkaufen“ lebe und nicht von Förderungen. Es sei eine Tatsache, dass Milch der deutschen Tierwohlstufe 3 eine höhere Wertschöpfung erziele, dem müsse er als verantwortlicher Funktionär auch Rechnung tragen. Lindner: „Die weidende Kuh plus Auslauf im Winter sichert die Kobmihaltung.“ Das Thema Tierwohl sei gekommen, um zu bleiben. Gerade um jüngere Konsumenten wolle man für Milchprodukte begeistern, dies brauche Tierwohl und Ausweis der Umweltwirkungen.
Monika Wohlfahrt von der deutschen Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) stellte fest, dass der Vorstoß von Aldi und Lidl mit Tierwohlstufe 3 überaschend gekommen sei. Dass zudem nur Milch deutscher Herkunft zugelassen sein soll, sei bei einer Exportquote von 30 bis 35 Prozent „schizophren“. Offen sei, ob überhaupt ausreichend Milch dieser Haltungsform beschaffbar sei.