Der Hitze-Juni hat viele Kulturen kaputt gemacht
In der 259-jährigen Messgeschichte war der vergangene Juni der drittwärmste aller Zeiten, in einigen Regionen allerdings der heißeste und niederschlagsärmste. Dazu zählt auch das Gebiet entlang der Mur von Graz bis Bad Radkersburg. Die Folgen sind vor allem für die Feldfrüchte auf schottrigen Ackerböden katastrophal. „Normalerweise wäre der Mais jetzt schon mannshoch und hätte schöne Kolben angesetzt“, erklärt Landwirt Seppi Kowald aus Wildon und steht mit seinem Berufskollegen Georg Scherz mitten im Mais, der gerade bis zur Hüfte reicht und teilweise schon verdorrt ist. Auf mehreren seiner Maisflächen befürchtet Kowald einen Totalausfall.
Mini-Kürbisse
Ähnlich trostlos ist das Bild am Kürbisacker. Teilweise kam es bei den Früchten schon zu einer Notreife oder sie sind überhaupt abgefallen. „Dagegen hat sich die Zuckerrübe nach dem Regen im Juli äußerlich wieder gut erholt, aber das geht alles auf Kosten des Gewichts und Zuckergehalts“, zieht er eine erste Bilanz.
LK-Vizepräsidentin Maria Pein kennt bei vielen Betrieben in den Bezirken Graz-Umgebung, Leibnitz und Südoststeiermark eine ähnliche Situation. „Für viele Bauern und Bäuerinnen ist es nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine psychische Belastung“, so Pein.
Landesleiter Josef Kurz von der Österreichischen Hagelversicherung beschreibt die Situation: „Bis dato gibt es großflächig Dürreschäden im Gebiet südlich von Graz und in Unterkärnten. Lokal zeigt die Dürreindexversicherung Defizite von bis zu 100 Prozent in der Kurzperiode. Besonders betroffen sind Kulturen wie Mais, Ölkürbis und Soja, aber auch Kartoffel. Schäden sind bereits eingetreten, detaillierte Schadensbewertungen sind erst ab August möglich.“