Bei der diesjährigen Landesversammlung des Südtiroler Bauernbundes in Bozen hat LandesobmannLeo Tiefenthalerdie Marschrichtung für die nächsten Jahre festgelegt, nämlich „Europas Energieabhängigkeit von autoritären Staaten abzubauen“. Der Landwirtschaft komme dabei eine zentrale Rolle zu, so Tiefenthaler. Er forderte „ein komplettes Umdenken – weg von Energieimporten, hin zu lokaler Produktion von erneuerbaren Energien. Wie sonst können die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent reduziert und die EU bis 2040 klimaneutral werden?“ Laut Tiefenthaler brauche es dazu auch die Agri-Photovoltaik und einen Bürokratieabbau bei den Genehmigungsverfahren. Schon in den vergangenen zehn Jahren seien auf rund 2000 Bauernhöfen in Südtirol Photovoltaik-Anlagen errichtet worden. Auch in der Fernwärme mit Holz sieht der Bauernbund noch viel Potenzial, wie auch im Bereich Biogas.
„Europas Land- und Forstwirtschaft steht vor zentralen Fragestellungen.“ georg strasser
Energiewende erfordert „komplettes Umdenken“
Ins gleiche Horn stieß GastrednerGeorg Strasser, Präsident des Österreichischen Bauernbundes: „Europas Land- und Forstwirtschaft steht vor zentralen Fragestellungen.“ Bei der Frage, wie Europa künftig ernährt werden soll, müsste die Antwort darauf „mehr Regionalität“ lauten. Und betreffend Energieautonomie müsse die Landwirtschaft Teil der Energiewende sein, so Strasser. Am Rande des Treffens erörterte auch BauernbunddirektorDavid Süßmit seinem Südtiroler KollegenSiegfried Rinnerdie jüngsten Entwicklungen zum Umgang mit dem Wolf.